Berlin, 14. Juli 2025 - Smartphones sind fester Bestandteil des Alltags junger Menschen – auch in der Schule. Doch ihr Einsatz sorgt zunehmend für Diskussionen. In Hessen und Bremen wurden zuletzt weitgehende Verbote der Smartphone-Nutzung beschlossen. Dabei sagen zwei Drittel (66 Prozent) der Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren, dass ihnen ohne Smartphone wichtige Informationen wie zum Beispiel zum Unterrichtsausfall entgehen würden. Gleichzeitig bemerken 42 Prozent der Schülerinnen und Schüler, dass sie vom Smartphone im Unterricht abgelenkt werden. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 502 Schülerinnen und Schülern zwischen 14 und 19 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Alle befragten Schülerinnen und Schüler (100 Prozent) sind sich einig, dass man ein Smartphone brauche, um in der Schule dazuzugehören. Dabei fühlen sich viele von ihren Lehrerinnen und Lehrern nicht verstanden: 37 Prozent meinen, Lehrkräfte würden nicht begreifen, wie wichtig das Smartphone heute für junge Menschen ist.
In einem neuen Positionspapier fordert Bitkom die Bundesländer auf, statt Verboten rechtssichere, differenzierte Leitlinien bereitzustellen, die Schulen an ihre pädagogischen Konzepte anpassen können. „Eine private Nutzung darf den Unterricht nicht stören, aber mit pauschalen Smartphone-Verboten schießen die Schulen über das Ziel hinaus“, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Gerade dort, wo digitale Infrastrukturen oder schulische Endgeräte fehlen, ermöglichen private Geräte überhaupt erst digitalen Unterricht. Statt pauschaler Verbote braucht es rechtssichere, differenzierte Regelungen, die die Lebensrealität junger Menschen abbilden, Medienkompetenz gezielt fördern und sich an die pädagogischen Konzepte der jeweiligen Schule anpassen lassen. Medienbildung ist zentral für digitale Teilhabe – sie muss systematisch im Unterricht verankert werden.“
Das vollständige Positionspapier „Zum Einsatz von Smartphone und mobilen Endgeräten an Schulen“ steht kostenlos zum Download zur Verfügung.
Einsatz von Smartphones und mobilen Endgeräten an Schulen
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 502 Schülerinnen und Schüler in Deutschland zwischen 14 und 19 Jahren telefonisch befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 9 bis KW 15 2025 statt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete: „Welche der folgenden Aussagen treffen deiner Meinung nach bzw. auf dich zu bzw. nicht zu?“