3D-Druck in der Medizin & Forschung
Zentrale Herausforderung der Medizin ist es, dass jedes Individuum einzigartig ist. Der 3D-Druck bietet eine hohe Design-Freiheit, so dass Medizinprodukte und Hilfsmittel direkt individuell und personalisiert produziert werden können. Dies gilt nicht nur für die eigentlichen prothetischen Produkte (z. B. das künstliche Kniegelenk), sondern zunehmend auch für gedruckte Oberflächenstrukturen, die dafür sorgen, dass beispielsweise ein künstliches Kniegelenk besser einwächst und heilt. Perspektivisch wird es weitergehende Anwendungsbereiche, wie die Herstellung von Organen oder Organteilen geben. So könnten z. B. die Leber oder das Herz bzw. Herzklappen aus DNA-Stammzellen oder Körperteile im Rahmen der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie nachgebildet werden (z. B. Wiederherstellung einer Ohrmuschel). Darüber hinaus können bei komplexen chirurgischen Eingriffen individualisierte anatomische Modelle des Operationsgebietes (z. B. komplette Gefäßstrukturen am Herzen) gefertigt werden, die es dem Operationsteam erlauben, sich realitätsnah vorzubereiten und somit das Operationsrisiko für den Patienten deutlich reduzieren. Das Marktforschungs- und Analyseunternehmen Gartner sagt in seinem aktuellen Bericht für 2018 sogar voraus, dass bis 2021 25% aller Chirurgen vor dem eigentlichen Eingriff an 3D-gedruckten Modellen des Patienten üben werden.