Berlin, 30. Juni 2025 - Um schneller einen Aufsatz zu schreiben, die Antwort im Unterricht nachzuschlagen oder Ideen für das Kunstprojekt zu sammeln – Künstliche Intelligenz ist längst auch in vielen deutschen Klassenzimmern angekommen. Allerdings hat nicht einmal jede vierte Schule zentral geregelt, was dabei erlaubt und was verboten ist. Lediglich an 23 Prozent der weiterführenden Schulen gibt es zentrale KI-Regeln, die für die ganze Schule gelten. An weiteren 35 Prozent werden entsprechende Regeln von Lehrkräften einzeln festgelegt. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 502 Schülerinnen und Schülern an weiterführenden Schulen zwischen 14 und 19 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
An 27 Prozent der Schulen gibt es hingegen noch gar keine Regeln zum Umgang mit KI. Dabei nutzen bereits rund zwei Drittel (65 Prozent) der Schülerinnen und Schüler KI für schulische Zwecke. „Die Frage ist längst nicht mehr, ob KI in der Schule Einzug hält, sondern wie wir das Lernen mit ihr gestalten. Klare Regeln schaffen hier wichtige Orientierung für Lehrkräfte wie Schülerschaft gleichermaßen“, so Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst.
Doch bestehende Regeln sind das eine – deren Durchsetzung das andere. So sagt fast die Hälfte (46 Prozent) jener Schülerinnen und Schüler, die bereits KI nutzen, ihre Lehrkräfte würden es gar nicht merken, wenn sie unerlaubterweise KI einsetzten. Fast ein Drittel (29 Prozent) ist sogar überzeugt, selbst besser mit KI umgehen zu können als ihre Lehrerinnen und Lehrer. „Schulen müssen Orte sein, an denen man den kompetenten Umgang mit KI lernt. Dass Lehrkräfte einen KI-Einsatz wohl häufig nicht bemerken, zeigt, wie wichtig Fort- und Weiterbildungen zu aktuellen Digitalthemen sind“, so Dr. Ralf Wintergerst. Insgesamt 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler würden in der Schule gerne lernen, wie man KI-Anwendungen nutzt, aber nur bei 55 Prozent wird dies im Unterricht vermittelt.
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 502 Schülerinnen und Schüler in Deutschland zwischen 14 und 19 Jahren telefonisch befragt, darunter 327 Nutzerinnen und Nutzer von KI. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 9 bis KW 15 2025 statt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Gibt es an deiner Schule Regeln für den Einsatz von KI-Anwendungen, z.B. ChatGPT oder Google Gemini?“, „Hast Du eine KI-Anwendung, wie z.B. ChatGPT oder Google Gemini, schon einmal genutzt oder davon gehört?“ sowie „Welche der folgenden Aussagen zu KI-Anwendungen, z.B. ChatGPT oder Google Gemini, treffen auf dich bzw. deiner Meinung nach zu?“ und „Welche der folgenden Kenntnisse und Fähigkeiten zu digitalen Geräten, Medien und zum Internet werden an deiner Schule im Unterricht vermittelt?“.