Intelligente Fischereiüberwachung in Echtzeit
Die Plattform FIT ermöglicht die Zusammenführung vormals getrennter Datenbestände (z.B. satellitenbasierte Positions- und Geschwindigkeitsmeldungen, elektronische Logbücher, Erstverkaufsdaten, Unterwassergeologie und Fischbestände). Zusätzlich berücksichtigt werden Daten von Anlande- und Seekontrollen sowie Sichtmeldungen von Kontrolleinheiten. Dieser umfassende Datenpool erlaubt erstmals eine ganzheitliche Überwachung in Echtzeit und ohne Medienbrüche. Zudem werden EU-Anforderungen umgesetzt, indem monatliche Berichte und ein Echtzeitzugriff auf die Daten durch die EU realisiert wurden.
Die datengestützte Überwachung von Fischereifahrzeugen erhöht die Effizienz der Kontrolleure
FIT hat die tägliche Arbeit der Mitarbeiter an Land ebenso wie die der Kontrolleure nachhaltig verändert. Durch automatisierte, regelbasierte „Cross-Checks“ werden Auffälligkeiten ermittelt und Risikobewertungen vorgenommen, so dass sich Mitarbeiter auf Verdachts- oder Risikofälle konzentrieren können. So wird beispielsweise die Differenz im Gewicht des Fangs ermittelt – zwischen der Schätzung des Kapitäns auf hoher See, der Wiegung im Hafen und dem Gewicht bei Erstaufkäufern. Ein solches Vorgehen erleichtert und beschleunigt die Auswahl und Prüfung von Verdachtsfällen erheblich.
Maßnahmen gegen Fangquotenverstöße und Überfischung können gezielt eingeleitet werden
Das Aufzeigen von Risiko- und Verdachtsfällen in Echtzeit ermöglicht es Kontrollschiffen, potenzielle Verstöße vor Ort zu überprüfen. Das neue System stärkt zudem die Beweislage, da Ordnungswidrigkeitsverfahren datenbasiert identifiziert und eingeleitet werden können. Des Weiteren zielt die Anwendung auf indirekte Effekte ab: Durch das Bewusstsein, dass im deutschen Seegebiet nun systematische Überprüfungen stattfinden, haben Fischereibetriebe einen Anreiz, verstärkt auf konforme Abläufe zu achten.