Berlin, 09. Dezember 2025 - Am Donnerstag befasst sich der Koalitionsausschuss mit der Reform der Filmförderung in Deutschland - unter anderem, um den Produktionsstandort Deutschland zu stärken und mehr national produzierte Filme und Serien hervorzubringen. In einem gemeinsamen Schreiben haben Bitkom, Vaunet und die Motion Picture Association dafür geworben, auf starre gesetzliche Vorgaben zu verzichten. Dazu erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder:
„Bitkom begrüßt, dass die Bundesregierung den Filmstandort Deutschland stärken und dazu ihre Förderinstrumente neu ordnen und vereinfachen will. Entscheidend ist, dass ein neues Modell der Film- und Serienförderung pragmatisch, bürokratiearm und hier vor Ort wirksam ist. Der Kulturstaatsminister hat mit den Streamingunternehmen Selbstverpflichtungen zur Investition am Standort Deutschland ausgehandelt. Wir appellieren an die Regierungsfraktionen, diesen über lange Zeit ausgehandelten Kompromiss weiter zu verfolgen, um den Filmstandort Deutschland spürbar voranzubringen.
Eine gesetzliche Regelung hingegen dürfte den Produktionsstandort Deutschland gegenüber anderen EU-Ländern nicht bevorzugen und würde aller Voraussicht nach dafür sorgen, dass die Fördermittel zwar in Deutschland aufgebracht werden, dann aber in andere Produktionsstandorte fließen. Sie wäre damit rechtlich unsicher und in der praktischen Umsetzung in Deutschland kaum wirksam. Zusätzlich gibt es erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken, von einer späteren gerichtlichen Überprüfung muss ausgegangen werden. Vorgaben wie Subquoten würden zudem neue Bürokratie schaffen, die Branche unnötig belasten und wären in der Praxis schwer umzusetzen. Vor allem aber könnte ein Gesetz sein eigentliches Ziel nicht erreichen: Das EU-Recht erlaubt keine Pflicht zu rein nationalen Investitionen, sodass Produktionen trotz gesetzlicher Vorgaben weiterhin ins Ausland abwandern könnten. Eine Stärkung der heimischen Studios und Dienstleister wäre damit nicht gewährleistet.
Private Medienunternehmen brauchen Flexibilität, um ihre Angebote nach den Wünschen ihrer Zuschauerinnen und Zuschauer auszurichten. Ziel muss es sein, die gesamte Produktionswirtschaft in Deutschland zu stärken – von Auftraggebern über Produzenten bis zu Auswertern und Kreativen. Die Lösung liegt längst auf dem Tisch: Die Selbstverpflichtungen, die in intensiven Gesprächen zwischen BKM und den Unternehmen erarbeitet wurden, sind pragmatisch, transparent und würden sofort Investitionen in Milliardenhöhe freisetzen.“