Rückblick: 10. Bitkom-Forum Telekommunikation und Medien
Auf dem Weg in die Gigabit-Gesellschaft
2015 war ein gutes Jahr für den Breitbandausbau. Das stellte Bitkom-Präsident Thorsten Dirks bei der Eröffnung des 10. Bitkom-Forums Telekommunikation und Medien in Berlin fest. Die Politik habe wesentliche Voraussetzungen geschaffen, damit der Netzausbau in Deutschland zügig vorangehen kann. Nun komme es darauf, dass die Netzbetreiber weiter investieren und die Förderprogramme greifen. In der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom diskutierte Dirks mit Timotheus Höttges (Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG), Hannes Ametsreiter (CEO Vodafone Deutschland), Wilhelm Eschweiler (Vizepräsident der Bundesnetzagentur), Helge Braun (Staatsminister im Bundeskanzleramt) und Constanze Krehl MDEP (SPD) über den „Weg in die Gigabit-Gesellschaft“.
Höttges forderte, dass die jetzt erfolgten nationalen Gesetzgebungen in einen europäischen, oder noch besser, globalen Rechtsrahmen überführt werden. Dieser Rahmen solle Leitplanken setzen und „ex-post statt ex-ante regulieren“. Damit fand er weitgehend Zustimmung auf dem Podium. Krehl und Braun, erklärten, die Regulierung müsse sich der technologischen Entwicklung anpassen und nicht umgekehrt, da sei weniger manchmal mehr. Schließlich sei die Entwicklung in der Telekommunikation von einer besonderen Dynamik geprägt. „Unsere Branche bietet Produkte an, deren Leistung sich alle 18 Monate verdoppelt“, sagte Ametsreiter.
Neben den rechtlichen Fragen ging die Debatte auch um den konkreten Ausbau der Infrastruktur. Wie kommt der Glasfaserausbau voran? Die Telekommunikationsunternehmen in Deutschland geben bis zu einem Fünftel des Umsatzes für Investitionen aus, mehr als jede andere Branche. Ihre anwesenden Chefs waren sich einig, dass es dann auch Möglichkeiten geben müsse, diese Ausgaben zu amortisieren. Der Ausbau der verschiedenen Netzinfrastrukturen im DSL-Kupfernetz, in den Kabelnetzen und im Mobilfunk führt dazu, dass Glasfasernetze sukzessive aufgebaut werden. Eschweiler: „Wir müssen am Prinzip der Technologieneutralität festhalten.“ Dass vor Ort sehr praktische Fragen herausfordern können, führte Dirks am den rund 200 Gästen vor Augen: „Wer sorgt eigentlich konkret dafür, dass Glasfaser in Mehrfamilienhäusern in alle Wohnungen kommt?“