Berlin, 05. November 2025 – Bundeskabinett beschließt Eckpunkte für zentrale Anlaufstelle zur Fachkräfteeinwanderung.
Das Bundeskabinett hat heute Eckpunkte zur Work-and-Stay-Agentur beschlossen, deren Einrichtung im Koalitionsvertrag vereinbart wurde. Geplant ist eine zentrale, digitale Plattform, die als einheitliche Anlaufstelle die Fachkräfteeinwanderung vereinfachen und beschleunigen soll, indem sie alle Verwaltungsprozesse der Erwerbsmigration von der Visavergabe, über die Anerkennung von Berufs- und Studienabschlüssen bis zur Erteilung des Aufenthaltstitels bündelt und konsequent Ende-zu-Ende digitalisiert. Dazu erklärt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst:
„Deutschland braucht mehr qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland – und die geplante Work-and-Stay-Agentur setzt an einer der größten Hürden an: dem bislang viel zu hohen bürokratischen Aufwand. In der deutschen Wirtschaft fehlen allein 109.000 IT-Fachkräfte, aufgrund der demographischen Entwicklung wird sich die Lage künftig weiter verschärfen. Ausländische Expertinnen und Experten können sich häufig aussuchen, wo sie arbeiten wollen, deshalb müssen wir uns mehr anstrengen, Deutschland attraktiv und die Einwanderung möglichst einfach zu machen.
Hier setzt die Work-and-Stay-Agentur an. Sie reduziert den bisherigen Kontakt zu einer Vielzahl von Behörden – von der Auslandsvertretung oder dem Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten über die Bundesagentur für Arbeit bis zu den Ausländer- und Meldebehörden – auf einen einzigen Kontaktpunkt. Damit kann eine digitale Verwaltungsleistung aus einer Hand angeboten werden. Informationen müssen so nur einmal bereitgestellt werden. Zugleich sollen Doppel- und Mehrfachprüfungen an unterschiedlichen Stellen vermieden werden, um die Effizienz zu verbessern und für mehr Rechtssicherheit zu sorgen. Für Unternehmen und Fachkräfte ist zudem die geplante Transparenz wichtig, jederzeit den Stand des Verfahrens und den voraussichtlichen Entscheidungszeitpunkt abrufen zu können.
Allerdings reicht es nicht aus, eine einheitliche Benutzeroberfläche zu schaffen, wenn zum Beispiel weiterhin jede Ausländerbehörde eigene Formulare nutzen und andere Daten abfragen kann. Hier brauchen wir dringend Vereinheitlichung unserer föderalen Strukturen.“