Berlin, 30. Mai 2025 - Ob ethnische und soziale Hintergründe, Geschlechteridentitäten, alte oder junge Mitarbeitende mit oder ohne Behinderung – Diversität am Arbeitsplatz ist für viele Unternehmen Teil der Unternehmenskultur. So hat fast die Hälfte (49 Prozent) der Unternehmen ab 20 Beschäftigten das Ziel verankert, die Diversität in der Belegschaft zu erhöhen, weitere 31 Prozent beschäftigen sich damit. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 600 Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden in Deutschland anlässlich des internationalen Pride Month im Juni.
Dabei verfolgen 14 Prozent der Unternehmen konkret definierte Ziele mit Zeitplan, 27 Prozent wollen die Diversität generell steigern. Weitere 8 Prozent geben an, entsprechende Ziele gesetzt, und momentan erreicht zu haben. Jedes zehnte Unternehmen (10 Prozent) plant solche Zielsetzungen derzeit konkret, weitere 21 Prozent diskutieren sie. Doch nicht alle Unternehmen sind hier bereits aktiv geworden: Für insgesamt 17 Prozent ist die Verankerung von Diversitätszielen aktuell kein Thema. „Diverse Teams denken breiter, agieren kreativer und sind nachweislich besser darin, komplexe Probleme zu lösen. Wer Diversität ignoriert oder bewusst ausklammert, lässt sich Entwicklungs- und Innovationschancen entgehen“, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Entscheidend sind konkrete Ziele und klare Zuständigkeiten – etwa durch Diversity-Beauftragte oder interne Arbeitsgruppen.“
Unter Unternehmen mit 500 Beschäftigten oder mehr haben zwei Drittel (66 Prozent) bereits Diversitätsziele verankert, weitere 26 Prozent diskutieren oder planen es konkret. Für 6 Prozent solch großer Unternehmen sind interne Zielsetzungen zur Erhöhung der Diversität derzeit gar kein Thema. Zum Vergleich: Von kleinen Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeitenden hat etwa die Hälfte (49 Prozent) Ziele verankert, weitere 31 Prozent planen oder diskutieren es. Für 17 Prozent sind sie kein Thema. Unter Unternehmen mit 100 bis 499 Beschäftigten haben 46 Prozent Ziele festgelegt, bei weiteren 31 Prozent sind sie in Planung oder Diskussion. Derzeit kein Thema sind Diversitätsziele für 20 Prozent dieser Gruppe. Der Pride Month findet jährlich vom 1. bis 30. Juni statt und wird weltweit gefeiert. Dabei finden neben Festzügen weitere Events und Kampagnen statt.
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 51 2024 bis KW 6 2025 statt. Der Befragungszeitraum umfasst damit eine Phase nach den US-Wahlen und reicht bis in die ersten Wochen nach Amtsantritt der Trump-Regierung. Die Fragestellung lautete: „Hat sich Ihr Unternehmen interne Ziele gesteckt in Bezug auf die Erhöhung der Diversität?“. Allgemein wird unter Diversität eine Vielfalt in Bezug auf Alter, Geschlecht, ethnische und soziale Herkunft, sexuelle Orientierung sowie physische und psychische Verfassung verstanden.