Berlin, 25. November 2025 - Ob digitale Lernplattformen, interaktive Whiteboards oder KI im Unterricht – Eltern sehen bei der Digitalisierung von Deutschlands Schulen noch immer großen Nachholbedarf: Im Schnitt geben sie der digitalen Gestaltung des Schulunterrichts ihrer Kinder nur die Note 3,3 („befriedigend“). 17 Prozent bewerten sie nur als „ausreichend“, 10 Prozent als „mangelhaft“ und 5 Prozent sogar als „ungenügend“. 42 Prozent vergeben immerhin ein „befriedigend“, aber nur eine Minderheit bewertet die Digitalität des Unterrichts als „gut“ (17 Prozent) oder „sehr gut“ (4 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.004 Eltern mit Kindern im Alter zwischen 6 und 18 Jahren.
Der Digitalisierungsstand an Deutschlands Schulen geht aus elterlicher Sicht an der späteren Lebensrealität vorbei: 85 Prozent meinen, die Schule bereite Kinder und Jugendliche nicht ausreichend auf die digitale Arbeitswelt vor. So fordern zwei Drittel der Eltern (65 Prozent) dringend mehr Geld für die Digitalisierung an Schulen. „Trotz Fortschritten durch den ersten Digitalpakt hinkt die Digitalisierung von Deutschlands Schulen weiterhin deutlich hinterher. Es darf nicht länger vom Einsatz einzelner Lehrkräfte oder dem Engagement der Eltern abhängen, ob Kinder zeitgemäß lernen können. Bund und Länder sollten die Hängepartie um den Digitalpakt 2.0 jetzt beenden und sich dazu wie angekündigt bis Ende des Jahres verbindlich festlegen“, so Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst.
Zusätzlich zum Einsatz digitaler Technologien und Plattformen im Unterricht wünschen sich Eltern, dass ihre Kinder in der Schule mehr über die digitale Welt lernen. So befürworten 8 von 10 Eltern (79 Prozent), die Vermittlung von Medien- und Digitalkompetenz in den Lehrplänen zu verankern. Konkret wünscht sich jedes vierte Elternteil (24 Prozent), ihre Kinder würden in der Schule den Umgang mit KI lernen. 62 Prozent befürworten Informatik als Pflichtfach für alle Schülerinnen und Schüler in Deutschland. Gleichzeitig empfinden 69 Prozent der Eltern die meisten Lehrkräfte als nicht ausreichend geschult, um Medien- und Digitalkompetenzen zu vermitteln. Entsprechend fordern 63 Prozent, Lehrkräfte sollten sich verpflichtend zu digitalen Kompetenzen weiterbilden.
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.004 Eltern in Deutschland von Kindern zwischen 6 und 18 Jahren telefonisch befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 22 bis KW 27 2025 statt. Die Gesamtumfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Welche der folgenden Aussagen zur Rolle der Schule bei der digitalen Bildung von Kindern treffen Ihrer Meinung nach zu?“ und „Welche Note geben Sie der Schule Ihres Kindes in Punkto digitale Gestaltung des Unterrichts, d.h. die Nutzung digitaler Geräte und Anwendungen im Unterricht - auf einer Schulnoten-Skala von 1 ’sehr gut’ bis 6 ’ungenügend’?“ und „Welche der folgenden Aussagen zu Maßnahmen der Politik treffen aus Ihrer Sicht zu?“.