Berlin, 30. September 2025 - Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland möchte, dass Ämter und Behörden KI zur Bearbeitung von Anträgen einsetzen. 7 Prozent wollen, dass bei einem eigenen Antrag die KI den Antrag selbsttätig prüft und auch entscheidet. 17 Prozent möchten, dass die KI die Prüfung vornimmt, letztlich aber ein Mensch über Anträge entscheidet und 39 Prozent wünschen sich, dass wie bisher ein Mensch für Prüfung und Entscheidung zuständig ist, aber eine KI das Ergebnis noch einmal kontrolliert. 31 Prozent lehnen jeden KI-Einsatz bei ihren Anträgen ab. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.005 Personen ab 18 Jahren in Deutschland, die heute anlässlich der Eröffnung der Smart Country Convention in Berlin veröffentlicht wurden. Zwei Drittel (65 Prozent) der Bevölkerung sind der Meinung, die öffentliche Verwaltung solle Vorreiter beim KI-Einsatz sein. 44 Prozent sagen, viele Tätigkeiten in Behörden könnten von einer KI übernommen werden, 35 Prozent sind sicher, KI könne helfen, den Personalmangel in Behörden zu bekämpfen. Schon heute würden 43 Prozent grundsätzlich lieber mit einem KI-Assistenten als einem Menschen sprechen, wenn sie damit Warte- und Öffnungszeiten vermeiden könnten. Ein Fünftel (20 Prozent) nutzt umgekehrt selbst KI im Behördenkontakt, etwa um Schreiben zu formulieren oder Anträge auszufüllen.
„Mit Künstlicher Intelligenz können Ämter und Behörden effizienter, leistungsfähiger und bürgernäher werden. KI ist die Schlüsseltechnologie schlechthin, um die von der Bundesregierung angekündigte Staatsmodernisierung zu verwirklichen“, sagt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. „Die Smart Country Convention zeigt Einsatzmöglichkeiten und bietet eine ideale Plattform für den Erfahrungsaustausch.“
Anlässlich der Eröffnung der dreitägigen Smart Country Convention sagte Dr. Karsten Wildberger, Bundesminister für Digitalisierung und Staatsmodernisierung: „Unsere Verwaltung muss besser, effizienter und vollständig digital werden. Mein Anspruch ist es, analoge Behördengänge überflüssig zu machen – denn digital geht es bequemer, schneller und kostengünstiger. Eine Verwaltung, die digital funktioniert, leistet einen wichtigen Beitrag dazu, das Vertrauen in staatliches Handeln zu stärken. Gerade Künstliche Intelligenz kann zu einem großen Produktivitätsschub führen, personelle Engpässe überwinden und zusätzliche Kapazitäten für die wirklich wichtigen Aufgaben schaffen. Die Smart Country Convention ist der richtige Ort, um sich über Best Practices auszutauschen und überzeugende Anwendungen in die Fläche zu bringen.“
Dr. Mario Tobias, CEO Messe Berlin, sagt: „Die Smart Country Convention ist der Ort, an dem der digitale Aufbruch des öffentlichen Sektors sichtbar wird. Gemeinsam mit Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft schaffen wir hier die Planung für ein modernes, digitales Deutschland.“
Bei der Smart Country Convention geht es in einer Kombination aus Kongress, mehr als 70 Workshops, Expo und Networking um die Digitalisierung von Städten, Behörden und der öffentlichen Hand. Die Ausstellungsfläche wurde erstmals auf drei Messehallen erweitert. Erwartet werden mehr als 18.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, 470 Aussteller und 700 Sprecherinnen und Sprecher aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik. Mit dabei sind unter anderem Dr. Karsten Wildberger, Bundesminister für Digitalisierung und Staatsmodernisierung, Karin Prien, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Andrea Nahles, Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, und Aletta von Massenbach, Vorsitzende der Geschäftsführung bei Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (BER). Die Themen reichen von KI und Datennutzung über Cloud-Lösungen und IT-Infrastruktur bis hin zu digitaler Teilhabe, Nachhaltigkeit und Smart-City-Lösungen zum Beispiel für Energieversorgung und Verkehr.
Informationen zu Programm, Ausstellern und Teilnahme gibt es unter www.smartcountry.berlin.
Grundlage der Angaben ist eine Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.005 Personen in Deutschland ab 18 Jahren telefonisch befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 27 bis KW 32 2025 statt. Die Umfrage ist repräsentativ.