
Berlin, 24. März 2022 - Am Donnerstag haben sich die Koalitionsparteien wegen der hohen Energiepreise auf ein Entlastungspaket geeinigt. Dazu erklärt Bitkom-Präsidiumsmitglied Matthias Hartmann:
„8 von 10 Menschen in Deutschland (79 Prozent) haben den ausdrücklichen Wunsch, weniger Energie zu verbrauchen, um einen aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten. Wichtig ist jetzt, dass sie von der Politik dabei unterstützt werden. Hier macht die Bundesregierung in ihrem Entlastungspaket erste wichtige Schritte. Dazu gehört mit Blick auf digitale Technologien insbesondere die Förderung von intelligenten Thermostaten, die kostengünstig und vor allem in Einfamilienhäusern schnell einsatzbereit sind und einen direkten Effekt entfalten. Bitkom regt an, in einem nächsten Schritt ein weitergehendes Programm für Verbraucherinnen und Verbraucher aufzulegen, das Energieeffizienz und Nachhaltigkeit mithilfe digitaler Technologien im Alltag breit fördert. Private Haushalte können von digitalen Technologien für mehr Energieeffizienz profitieren – finanziell und ökologisch. So bergen insbesondere automatisierte Steuerungs- und Monitoringsysteme für die Heizung, aber auch für Klima und Warmwasser ein massives Energiesparpotenzial, was bislang jedoch kaum ausgeschöpft wird. Auch ein beschleunigter Smart-Meter-Rollout zahlt auf dieses Ziel ein: Smart Meter können in Echtzeit den Verbrauch messen und erkennen, zu welcher Tageszeit welche Menge Strom verbraucht wird. Die Bundesregierung muss schnell Anreize schaffen, um den Rollout zu beschleunigen, etwa durch Förderprogramme und weniger Bürokratie. Mittlerweile interessiert sich mehr als die Hälfte der Deutschen (57 Prozent) für Smart Meter, also digitale, internetfähige Messgeräte für Wärme oder Strom. Insbesondere in den Privathaushalten, die 29 Prozent des gesamten Energieverbrauchs verantworten, liegen noch viele Potenziale brach, die mithilfe der Digitalisierung ausgeschöpft werden können.
Energieeffizienz, Klimaschutz und die Dekarbonisierung hängen untrennbar mit der Digitalisierung zusammen. Superabschreibungen für Investitionen in digitale Technologien sind doch nicht Teil des aktuellen Entlastungspakets geworden – dabei ist ihre Einführung im Koalitionsvertrag festgehalten und muss jetzt zügig umgesetzt werden. Je mehr Unternehmen jetzt grüne Technologien einsetzen, auf diese Weise Energie sparen und ihren CO2-Ausstoß reduzieren, desto größer ist der Beitrag, der für das Klima und die Abkehr von russischem Gas und Öl geleistet wird. Auch in anderen Bereichen wie etwa der Landwirtschaft können mithilfe digitaler Tools Düngemittel eingespart und damit die Bodenbelastung massiv gesenkt werden. Superabschreibungen für Digital-Investitionen müssen dabei so gestaltet sein, dass sie einen direkten, verstärkenden Effekt auf den Digitalisierungsgrad der deutschen Wirtschaft, gerade auch bei kleinen und mittleren Unternehmen haben.“
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research von 10. Januar bis 10. Februar 2022 durchgeführt hat. Dabei wurden 1.002 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.