Berlin, 20. Mai 2025 – Ein eigener Kryptocoin für den US-Präsidenten, Diskussionen um Bitcoin als staatliche Reservewährung und neue Rekordstände bei digitalen Währungen haben das Thema Kryptowährungen zuletzt wieder verstärkt in den Fokus gerückt. Rund ein Viertel (26 Prozent) der Deutschen ist offen für den Erwerb von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether: 8 Prozent haben Kryptowährungen schon gekauft, weitere 4 Prozent haben dies fest vor. 14 Prozent können sich zumindest vorstellen, selbst Kryptowährungen zu erwerben. Für 71 Prozent kommt das hingegen derzeit nicht in Frage. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands unter 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.
Die Offenheit bleibt damit auf ähnlichem Niveau wie noch 2024 (28 Prozent). Am aufgeschlossensten sind die 30- bis 49-Jährigen. Unter ihnen kann sich derzeit sogar fast ein Drittel (31 Prozent) vorstellen, Kryptowährung zu kaufen, hat dies getan oder es vor. „Kryptowährungen sind längst mehr als ein Nischenthema. Sie haben sich als innovativer Bestandteil der digitalen Finanzwelt entwickelt und eröffnen neue Möglichkeiten für Investments. Besonders technologieaffine Menschen und Anlegerinnen und Anleger, die Innovationen aktiv nutzen möchten, zeigen sich offen für diese neuen Formen der Geldanlage“, sagt Frederic Meyer, Blockchain-Experte beim Bitkom.
Für diejenigen, die dem Erwerb von Kryptowährungen offen gegenüberstehen, stecken vor allem Skepsis gegenüber Staat und Zentralbank, aber auch die Hoffnung auf Gewinne dahinter. Zwei Drittel (66 Prozent) sind unzufrieden mit der Geldpolitik der Zentralbanken und suchen nach Alternativen. 46 Prozent hoffen auf Gewinne durch einen steigenden Wert von Kryptowährungen. 26 Prozent geben an, Geld vor dem Zugriff des Staates schützen zu wollen. Aber auch Neugier spielt eine Rolle: 22 Prozent, die Kryptowährung gekauft haben oder dafür offen sind, geben an, dass sie einfach ausprobieren wollen, wie es geht. 17 Prozent finden, digitales Geld gehört zu einer modernen Gesellschaft dazu. 9 Prozent nutzen Kryptowährungen oder sind offen dafür, weil sie einen Teil ihrer Ersparnisse langfristig anlegen wollen. 6 Prozent wollen damit bezahlen, 3 Prozent anonym Geld transferieren.
Die Zurückhaltung des Großteiles der Deutschen, die Kryptowährungen nicht offen gegenüberstehen, rührt dabei vor allem aus der Angst vor Wertverlusten. Drei Viertel (76 Prozent) derjenigen, für die der Erwerb von Kryptowährungen nicht in Frage kommt, begründen dies mit der Angst, die Kryptowährung könnte an Wert verlieren und so das eingesetzte Geld verloren gehen. 54 Prozent interessieren sich schlicht nicht für das Thema und 50 Prozent haben Angst, sie könnten den Zugriff auf Kryptowährungen verlieren, zum Beispiel wegen technischer Probleme oder vergessener Passwörter. „Ob direkt über Kryptobörsen oder indirekt über klassische Finanzprodukte: Es gibt verschiedene Wege, an der Entwicklung von Kryptowährungen teilzuhaben. Wichtig ist, sich vorab gut über die jeweiligen Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Anlageformen zu informieren – und sich bewusst zu machen, dass jede Investition auch Risiken birgt“, so Meyer.
Rund die Hälfte ist aber auch aus Nachhaltigkeitsgründen skeptisch: 47 Prozent halten das System wegen hohem Stromverbrauch aus ökologischen Gründen für nicht zukunftsfähig. 45 Prozent sagen, Kryptowährungen seien nur etwas für Zocker, 44 Prozent wüssten nicht, wofür sie Kryptowährungen überhaupt verwenden sollten. 37 Prozent haben Angst, Kryptowährung könnten ihnen gestohlen werden und können sich den Erwerb daher nicht vorstellen, 29 Prozent ist der Erwerb zu kompliziert. 27 Prozent haben Angst, beim Erwerb von Kryptowährungen betrogen zu werden und 26 Prozent wissen schlichtweg nicht, wie man Kryptowährungen überhaupt kauft.
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 7 bis KW 10 2025 statt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Haben Sie in der Vergangenheit bereits einmal Kryptowährungen wie Bitcoin gekauft bzw. könnten sich vorstellen, diese in Zukunft zu kaufen?“ und „Aus welchen Gründen können Sie sich nicht vorstellen, selbst Kryptowährungen wie Bitcoin zu kaufen?“ sowie „Aus welchen Gründen haben Sie Kryptowährungen erworben bzw. können sich das vorstellen?“.