Berlin, 19.10.2017 - Anlässlich der Sondierungsgespräche zur Bildung der künftigen Bundesregierung fordert der Digitalverband Bitkom einen Neustart für Deutschlands Digitalpolitik. Neben Staat und Wirtschaft müsse die Digitalpolitik künftig auch stärker auf die Gesellschaft ausgerichtet werden, betonte Bitkom-Präsident Achim Berg. „Wir brauchen eine digitale Vision für Deutschland, Begeisterung fürs Digitale und Aufbruchsstimmung. Wir brauchen eine echte Strategie mit einem wirksamen Maßnahmenpaket und einem straffen Zeitplan. Dabei müssen wir alle mitnehmen, insbesondere jene etwa 20 Millionen Bundesbürger, die bislang im digitalen Abseits stehen. Die Bundesregierung muss sich noch ambitioniertere Ziele auf dem Weg in die digitale Welt setzen, schneller und entschiedener vorgehen und dabei stärker in die Breite wirken. Ein Weiter-so ist keine adäquate Antwort auf die digitalen Herausforderungen.“ Bitkom-Studien zufolge gibt es eine zu große Zahl an Bürgern und Unternehmen, die sich von der Digitalisierung überfordert und verängstigt fühlen. „Etwa jeder vierte Bürger empfindet sich im digitalen Abseits und jedes fünfte Unternehmen weiß nicht, wie es mit der Digitalisierung umgehen soll. Im internationalen Vergleich sind unsere Infrastrukturen nicht so leistungsfähig und intelligent wie in anderen Ländern, Autos stehen mit laufendem Motor an roten Ampeln vor leeren Kreuzungen, in unseren Verwaltungen stapeln sich weiter Aktenberge, in den Schulen herrscht Kreidezeit. Wir sollten nicht nur über Antriebstechnologien und Öffnungszeiten reden, sondern endlich Intelligenz in unsere Infrastrukturen und Digitaltechnologien in unsere Ämter, Schulen und Krankenhäuser bringen.“
Das Bitkom-Programm umfasst unter anderem folgende Vorschläge in den Bereichen Bildung, Arbeit, Infrastrukturen, E-Government und digitale Transformation der Wirtschaft:
Alle Vorschläge gibt es hier zum Download.