Berlin, 18. September 2020 - Der Bundestag hat am Freitag das Krankenhauszukunftsgesetz verabschiedet.
Dazu erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg:
„Die Digitalisierung der deutschen Krankenhauslandschaft muss dringend vorangetrieben werden. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Vernetzung, ein funktionierender Datenaustausch und die digitale Dokumentation von Untersuchungsergebnissen sind. Überall in Deutschland erleben wir, dass mit dem Corona-Virus Infizierte und Infektionsgefährdete nicht rechtzeitig informiert werden, weil Testergebnisse und andere persönliche Daten handschriftlich notiert werden, mit selbstgestrickten Excel-Listen gearbeitet wird und die Zettelwirtschaft fröhliche Urstände feiert. So darf es nicht weitergehen und es ist gut, dass der Bund Geld in die Hand nimmt, um die Kliniken bei der Digitalisierung zu unterstützen. Das gilt auch für die oft mangelhafte IT-Sicherheit der Krankenhäuser: Wenn selbst große Unikliniken von Hackern lahmgelegt werden können, offenbart das einen eklatanten Nachholbedarf. Patientendaten sind hochsensibel und sie müssen bestmöglich geschützt werden. Die Krankenhäuser in Deutschland müssen deshalb dringend nachrüsten, damit sie Hackern und Cyberkriminellen keine Einfallstore bieten.
Wichtig ist jetzt, dass das vorgesehene Geld schnell und vor allem unbürokratisch beantragt und eingesetzt werden kann. Perspektivisch müssen Bund und Länder dann dafür sorgen, dass auch über das zeitlich begrenzte Programm hinaus Investitionen in Digitalisierung und IT-Sicherheit erfolgen können. Bei dem gegenwärtigen Investitionsstau in deutschen Kliniken reicht eine einmalige Finanzspritze nicht aus.“