Berlin, 19. Juni 2025 – Bankgeschäfte online erledigen, einen Behördentermin digital buchen oder im Netz einkaufen – für viele Menschen ist das längst Alltag. Doch 38 Prozent der Bevölkerung haben Hemmungen, solche digitalen Angebote zu nutzen. Besonders ausgeprägt ist die Zurückhaltung bei älteren Menschen: Fast jeder Zweite zwischen 65 und 74 Jahren (47 Prozent) fühlt sich unwohl im Umgang mit digitalen Anwendungen, bei den über 75-Jährigen sind es 45 Prozent. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage zum bundesweiten Digitaltag im Auftrag der Initiative „Digital für alle“ unter 1.003 Personen ab 16 Jahren.
Häufig genannte Hemmnisse sind mangelndes technisches Wissen und Unsicherheit. So empfindet ein Drittel (33 Prozent) digitale Anwendungen als zu kompliziert, 29 Prozent fühlen sich nicht kompetent genug und 22 Prozent haben Angst, bei der Nutzung etwas falsch zu machen. Der Hauptgrund, digitale Technologien nicht zu nutzen ist jedoch die Sorge um den Datenschutz. So geben rund drei Viertel der Befragten (76 Prozent) an, digitale Technologien aus Sorge um den Schutz persönlicher Daten nicht zu nutzen – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (70 Prozent). Diese Sorge betrifft Menschen aller Altersgruppen gleichermaßen.
Gleichzeitig ist die Offenheit für digitale Entwicklungen durchaus vorhanden. 41 Prozent probieren nach eigenen Angaben neue Technologien gerne sofort aus, während 34 Prozent zunächst abwarten, bis andere erste Erfahrungen gesammelt haben. Manch einer ist deutlich zurückhaltender: Weitere 18 Prozent greifen nur dann zu digitalen Lösungen, wenn es unbedingt nötig ist, nur 5 Prozent lehnen neue Technologien komplett ab.
„Diese Zahlen zeigen, wie groß die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit in der digitalen Teilhabe noch ist“, sagt Linda Machwitz, Geschäftsführerin der Initiative „Digital für alle“. „Damit alle Menschen vom digitalen Fortschritt profitieren können, brauchen wir Angebote, die sicher, verständlich und vor allem zugänglich sind – unabhängig von Alter oder Vorkenntnissen. Der Digitaltag bündelt diese Angebote und bringt digitale Technologien und digitales Wissen niedrigschwellig in die Lebensrealität der Menschen.“
Der bundesweite Digitaltag am 27. Juni ist Deutschlands größter Aktionstag für digitale Teilhabe. Bereits ab dem 21. Juni laden eine Woche lang zahlreiche Aktionen dazu ein, digitale Technologien kennenzulernen, Berührungsängste abzubauen und digitale Kompetenzen zu stärken.
Das diesjährige Fokusthema des Digitaltags lautet „Digitale Demokratie: Mitreden. Mitgestalten. Mitwirken.“ Im Mittelpunkt steht, wie digitale Technologien Bürgerinnen und Bürger besser in politische Prozesse einbinden können und wie mit den Herausforderungen und Risiken für die Demokratie im digitalen Raum, wie Hassrede und Fake News, verantwortungsvoll umgegangen werden kann. Passend dazu lädt die Digitaltag-Woche mit zahlreichen Aktionen und Angeboten dazu ein, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen, digitale Werkzeuge kennenzulernen und die eigene Rolle in der digitalen Demokratie zu entdecken.
Auf der Aktionslandkarte und in der Aktionsübersicht können Aktionen unter anderem nach Standort, Thema und Zielgruppe gefiltert werden. Für weitere Informationen zum Digitaltag sowie neueste Zahlen zur digitalen Teilhabe in Deutschland können Sie hier die Presseinformationen abonnieren.
Hinter dem Digitaltag steht die Initiative „Digital für alle“ – ein breites Bündnis von mehr als 25 Organisationen aus Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentlicher Hand. Das gemeinsame Ziel der Initiative ist es, digitale Teilhabe in Deutschland zu fördern.
AWO Bundesverband | Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) | Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) | Bitkom | Bundeselternrat (BER) | Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) | Deutscher Bibliotheksverband (dbv) | Deutscher Bundesjugendring (DBJR) | Deutscher Caritasverband | Deutscher Kulturrat | Deutscher LandFrauenverband (dlv) | Deutscher Landkreistag (DLT) | Deutscher Naturschutzring (DNR) | Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) | Deutscher Städtetag | Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB) | Deutscher Volkshochschul-Verband (DVV) | Deutsches Rotes Kreuz (DRK) | Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung | Hartmannbund – Verband der Ärzte Deutschlands | Hochschulrektorenkonferenz (HRK) | TÜV-Verband | Verband kommunaler Unternehmen (VKU) | Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) | Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) | Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) | Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST)
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag der Initiative „Digital für alle“ durchgeführt hat. Dabei wurden 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 17 bis KW 21 2025 statt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Inwieweit treffen die folgenden Aussagen zur Digitalisierung aus Sie bzw. Ihrer Meinung nach zu“, „Wie gehen Sie persönlich mit neuen digitalen Technologien um?“ und „Wenn Sie bestimmte digitale Geräte und Anwendungen nicht nutzen, welche Gründe hat das in der Regel?“