Digitaler Unterricht, virtuelle Klassenzimmer, Lernen fernab des Schulgebäudes in Zeiten von Corona – ist das möglich? Ja, die als Smart School ausgezeichnete Josef-Durler-Schule aus Rastatt geht mit gutem Beispiel voran. Während viele Schulen nach der offiziellen Bekanntgabe der bevorstehenden Schulschließungen ratlos dastanden, war die Josef-Durler-Schule für diesen Fall gewappnet. Eine bestehende flächendeckende digitale Infrastruktur und die passenden pädagogischen Konzepte erleichterten die Umstellung auf einen ausschließlich digital stattfindenden Unterricht ungemein.
Durch die bereits zweijährige Nutzung des Learning Management Systems (LMS) „itslearning“ kann der Unterricht problemlos online geplant und durchgeführt werden. Bevor alle Schüler*innen und Lehrer*innen ins heimische Klassenzimmer verabschiedet wurden, wurde sichergestellt, dass auch diejenigen Schüler*innen einen Zugang zur Plattform haben, die bisher nicht ins System aufgenommen waren. Für das Kollegium wurden kurzfristig Schulungen für all jene angeboten, die das LMS bisher wenig im täglichen Schulgeschehen nutzten. Auch eine Hotline und feste Ansprechpartner unter den Lehrkräften sowie eine wöchentliche Videokonferenz wurden etabliert. Der Austausch zwischen Schüler- und Lehrerschaft sowie innerhalb der Lehrerschaft bleibt auch in Zeiten der Schulschließung enorm wichtig. Hierfür greift die Josef-Durler-Schule auf den integrierten Messenger im LMS und auf Videokonferenz-Tools wie Alfaview oder Jitsi Meet zurück. Natürlich läuft nicht alles problemlos: Zu Stoßzeiten mit besonders vielen Zugriffen geht das LMS trotz eilig erweiterter Serverkapazitäten in die Knie.
Die Schülerinnen und Schüler haben seit einigen Tagen nun die Möglichkeit, sich über ihre iPads in ihr virtuelles Klassenzimmer einzuloggen und am Fernunterricht teilzunehmen. Dabei wird jedoch nicht einfach das analoge Unterrichtsgeschehen ins Internet ausgelagert. Vor allem das pädagogische Konzept des individuellen und selbstständigen Lernens der Schule kommt hierbei zum Tragen. Die Schüler*innen können selbstbestimmt entscheiden, wann sie morgens den heimischen Klassenraum betreten und auch wie sie am jeweiligen Tag lernen wollen. Den Schüler*innen wird die Möglichkeit gegeben, sich im virtuellen Raum in Lerngruppen untereinander zu organisieren und fernab von starren Lernstrukturen, ihr Wissen zu erweitern und das Unterrichtsmaterial zu bearbeiten. Die Josef-Durler-Schule verfolgt mit diesem Ansatz das Ziel, die Selbstlernkompetenz der Schülerschaft zu fördern, die fester Bestandteil des Lernkonzepts der Schule ist.