Jena

Bundesland Thüringen | 114 km² Stadtfläche | 111.191 Einwohner

Platz 54

Jena
Gesamtwertung
Platz Tendenz Kategorie Index
54 -7 Gesamtwertung 67.1
54 +3 Verwaltung 71.6
69 -1 Energie und Umwelt 46.6
61 -17 IT und Kommunikation 69.1
47 -11 Mobilität 68.9
35 -13 Gesellschaft und Bildung 79.4
Verwaltung
Indikator Index
Interne Prozesse 100.0
Payment 91.7
Online-Terminvergabe 8.3
OZG-Leistungen 44.4
89.5
Bevölkerungsanliegen 70.0
Serviceportal 87.5
Sonstige Projekte Verwaltung 35.0
Energie und Umwelt
Indikator Index
Intelligente Straßenbeleuchtung 75.0
Energielösungen 49.2
Umweltmonitoring 50.0
Anteil E-Fahrzeuge 17.0
Ladeinfrastruktur 58.4
Emissionsarme Busse 13.8
Sonstige Projekte Energie 30.0
IT und Kommunikation
Indikator Index
Breitband 80.5
Glasfaser 41.2
5G 99.9
LPWAN 18.2
Open Data Portal 75.0
Geoportal 100.0
Smart City Daten 70.0
Sonstige Projekte IT-Infrastruktur 35.0
Mobilität
Indikator Index
Parken 83.3
Smartes Verkehrsmanagement 100.0
Smarter ÖPNV 68.8
60.5
Multimodalität 31.3
Letzte Meile Logistik 60.0
Sonstige Projekte Mobilität 30.0
Gesellschaft und Bildung
Indikator Index
Digitalisierung von Schulen 63.2
Digitalkompetenz 100.0
Digital-Szene 90.0
Lokaler Handel und Startup-Hubs 50.0
FabLabs und Coworking 73.2
Öffentlichkeitsbeteiligung 94.1
Sonstige Projekte Gesellschaft und Bildung 30.0

Best Practice
Modellprojekt Smartes Quartier Jena-Loebda
Das »Smarte Quartier Jena-Lobeda« versteht sich als Reallabor und Erprobungsraum für neue Technologien und smarte Services. Bereits seit 2020 wird das umfassende Projekt unter Federführung der Stadtwerke Jena GmbH umgesetzt. Die Gebäude mit insgesamt 250 Wohnungen wurden kernsaniert und mit verschiedenen neuartigen Elementen ausgestattet, wie z. B. einer Smart Home-Ausstattung und innovativen Heizungsanlage, einem Logistikkonzept mit Paketboxen sowie einem Community-Management vor Ort als Ansprechpartner:in für die Bewohner:innen.
Mit dem Modellprojekt Smart Cities der Stadt Jena werden in Kooperation mit den Stadtwerken weitere, zusätzliche Elemente im Rahmen des Gesamtprojektes »Smartes Quartier« entwickelt und finanziert: die Einrichtung und der Betrieb von einem Telemedizinraum und Gesundheitsapartments sowie die klimagerechte Aufwertung des Wohnumfeldes.
In Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Jena, welches in unmittelbarer Nähe zum Smarten Quartier liegt, konnten Ende 2023 zwei Gesundheitsapartments in Betrieb genommen werden. Diese bieten ein Kurzzeit-Versorgungsangebot für teil- oder tagesstationäre Patient:innen, für die weder ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus noch ein Aufenthalt zu Hause geeignet ist. Die Apartments sind barrierearm und verfügen über verschiedene gesundheitsbezogene Ausstattungsmerkmale, Smart-Home-Ausstattung mit Sprachsteuerung, Pflegebetten, höhenverstellbare Küchen und Notfallsysteme. Bei Bedarf kann die Versorgung der Patient:innen auch durch einen Pflegedienst erfolgen. Die Gesundheitsapartments sollen das Wohlbefinden der Patient:innen in den Mittelpunkt stellen und eine wohnliche Atmosphäre schaffen. Das Angebot von den Patient:innen sehr gut angenommen.
Mit der Einrichtung und der Inbetriebnahme eines Telemedizinraums für digitale Arztsprechstunden in 2024 wurden die Gesundheitsdienstleistungen im Smarten Quartier erweitert. Die Entwicklung von telemedizinischen Anwendungen ist angesichts von Fachkräftemangel und demografischer Entwicklung für die Gesundheitsversorgung der Zukunft von großer Bedeutung. Für das Vorhaben waren zunächst die Identifizierung und Etablierung praktikabler Prozesse und Strukturen zentral sowie die Ermittlung und Umsetzung von notwendigen Ausstattungsmerkmalen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Dazu wurden zahlreiche relevante Akteur:innen – Ärzt:innen, Krankenkassen, Apotheken, das Universitätsklinikum sowie medizinisches und pflegerisches Personal – einbezogen.
Derzeit werden im Telemedizinraum erste Anwendungsfälle erprobt und fachärztliche Videosprechstunden für die Bereiche Neurologie, Chirurgie und Dermatologie angeboten. Eine allgemeinmedizinische Sprechstunde soll das Angebot zeitnah ergänzen. Softwaretechnisch wird das Angebot mit Hilfe des Universitätsklinikums sowie mit dem Jenaer Medizinsoftwareunternehmen Zollsoft GmbH realisiert.
Ziel der Modellprojekte ist es, die Formate zu etablieren und tragfähige Betreibermodelle zu entwickeln. Die gewonnenen Erfahrungen sollen zudem genutzt werden, um sie perspektivisch auch auf andere Orte/Kontexte zu übertragen. Derzeit gibt es im Rahmen des Projektes erste Bestrebungen für die Umsetzung des Telemedizinraum-Konzeptes in den ländlichen Raum.
Das Smarte Quartier soll den Bewohner:innen ein attraktives und lebenswertes Umfeld bieten, das sowohl den aktuellen als auch den zukünftigen Herausforderungen des städtischen Klimas gerecht wird und zugleich vielfältige ökologische Vorteile mit sich bringt. Derzeit ist das Quartier aufgrund seiner städtebaulichen Struktur verstärkt Umweltbelastungen wie schlechter Luftqualität, Lärmbelastung und Hitze ausgesetzt – Herausforderungen, denen im Rahmen des Projekts gezielt begegnet werden soll. An einem der Wohngebäude wird daher eine großflächige wandgebundene Fassadenbegrünung installiert. Die Begrünung wird – auch durch die Nutzung von Regenwasser – automatisiert bewässert und durch eine PV-Anlage zur Stromerzeugung ergänzt. Diese Maßnahme soll als Modell für innovative Begrünungslösungen dienen und Impulsgeber für weitere Begrünungsprojekte – insbesondere an Bestandsgebäuden – sein.
https://www.smartes-quartier.de/